Die wichtigsten Social-Media-Trends

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Wolf-Dieter Fiege

Social Media verändert sich ständig. Ob neue Plattformen, unterschiedliche Konsumgewohnheiten oder Kommunikationsformen: Die Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram, WhatsApp usw. bieten regelmäßig innovative Funktionen. Das hält die User bei der Stange und sie können sich immer wieder neu mit ihren Lieblingsmarken beschäftigen. Marketingfachleute erhalten so neue Features für spannenden Content, mit dem sie ihr Publikum fesseln können. Hier haben wir dir die Social-Media-Trends 2019 zusammengestellt.

Insbesondere für Vermarkter ist es von entscheidender Bedeutung, einen Schritt voraus zu sein.

Sie müssen sich im Vorfeld mit den neuesten Trends für das Social-Media-Marketing beschäftigen, damit sie sowohl technisch als auch fachlich bestens gerüstet sind. Nur so holen sie das optimale aus den Social-Media-Netzwerken heraus. Wir von GoDaddy haben uns bei einschlägigen Branchenseiten schlau gemacht und stellen dir die wichtigsten Trends für Social Media in 2019 vor.

In einem aktuellen Business 2 Community Bericht heißt es, dass Augmented und Virtual Reality bis zum Jahr 2023 fast 300 Mrd. USD einbringen könnten. Was noch vor ein paar Jahren wie Science-Fiction klang, zieht gerade in unseren Alltag ein – von der Werbebranche über das Gaming bis hin zur Wissensbeschaffung. Einige bekannte Beispiele für sind Snapchats Gesichts- und Umgebungsfilter, Pokémon Go oder die IKEA-App, mit der du dir Möbel live in dein Zuhause projizieren kannst.

Dean Burrows, Marketing Executive bei Peckforton Castle (Boutique Hotel Group), meint dazu auf Smart Insights: Einer der größten Trends in den sozialen Medien, der in den letzten Jahren (vor allem dank Snapchat) begonnen hat und im Jahr 2019 noch stark wachsen wird, ist die Verwendung von Augmented Reality in den sozialen Medien. Dies ist eine großartige Gelegenheit für diejenigen, die in diese Technologie investieren, um sich vom Publikum abzuheben und für ihre Zielgruppe unterhaltsame, einnehmende Erlebnisse zu schaffen: lustige, kleine Markenspiele, Markenfilter für Facebook, interaktive Inhalte und AR-basierte Social-Media-Anzeigen.

Tipp: Experimentiere mit AR und benutzerdefinierten GIFs. Erwäge, deinem Storytelling erweiterte Reality-Funktionen und GIFs hinzuzufügen. AR-Erlebnisse und GIFs sind als Funktionen der Storys-Kameras auf Facebook, Instagram und Snapchat verfügbar.

Laut der Beratungsfirma Block Party und anderen Branchenkennern wachsen Storys – die vertikalen Videos, die von Snapchat erfunden wurden – derzeit um das 15-fache schneller als das feed-basierte Teilen.

Chris Cox, Chief Product Officer bei Facebook, zeigte vor kurzem ein Diagramm, auf dem zu sehen war, dass die Storys die Feeds schon bald überholen werden, da die Menschen im nächsten Jahr Dinge mit ihren Freunden auf diese Art und Weise teilen. Schon heute nutzen fast ein Milliarde Benutzer die Storys von WhatsApp, Instagram, Facebook und Snapchat. Das liegt daran, das Social Media von ursprünglich textbasierten Plattformen auf dem Desktop zu mobilen Netzwerken werden. Mit diesen können Benutzer Momentaufnahmen authentisch erfassen und in den Storys teilen. Weil sie kurzlebig sind und in der Regel nach einem Tag verschwinden, motivieren sie dazu, zu experimentieren.

Für Marken erfordert dieser Social-Media-Trend im Jahr 2019 eine wesentliche Strategie-Änderung. Posts mit hohem Produktionswert sind zwar nicht passé, aber um die schnelllebigen Storys kommst du nicht herum. Immer mehr Marken fangen an, mit authentischen Takes aus dem Leben bessere Erfahrungen zu machen, als mit hochwertig produzierten Kampagnen.

Tipp: Beginne mit den Storys zu experimentieren. Geschätzte vier von fünf großen Marken sind bereits auf Storys. Wenn du bislang Storys nicht nutzt, ist es Zeit, damit zu beginnen. Storys sind schnell erstellt, denn ihre Einfachheit senkt die Hemmschwelle. Nehme Videos dafür senkrecht auf. Ihr Inhalt sollte das einzigartige Erscheinungsbild von Storys widerspiegeln – rohe, unbearbeitete Live-Action. Vor allem fange sofort mit Geschichten auf Facebook an! Denn bislang haben diese sich nicht wirklich durchgesetzt. Allerdings möchte Marc Zuckerberg im nächsten Jahr richtig damit loslegen und investiert hier gerade sehr viel Geld.

KI schleicht sich immer mehr in unseren Alltag und in unsere sozialen Netzwerke ein. Sie beeinflusst mehr und mehr unser Leben. Von Chatbots bis hin zur Optimierung von Social Media-Anzeigen setzen Plattformen wie Google, Amazon und Facebook zunehmend künstliche Intelligenz ein, um die Interaktion mit Kunden zu verbessern. Hootsuite prognostiziert, dass KI-Bots bis 2020 mehr als 85 Prozent aller Kundenservice-Interaktionen bewältigen.

Im Jahr 2019 werden immer mehr Marken ihre Online-Kundenservice-Praktiken verstärken und sogar auf neue Plattformen umsteigen, die möglicherweise effektivere Technologien für den Online-Kundenservice bieten, wie beispielsweise WhatsApp. Die Veröffentlichung der WhatsApp Business API im August 2018 könnte in der Branche einen echten Wandel bewirken. WhatsApp Business ermöglicht jetzt die kostenlose Reaktion auf Kunden innerhalb von 24 Stunden. Ziel: die bessere Kundenerfahrung. WhatsApp sorgt im Sinne des Verbrauchers nicht nur für schnellere Reaktionszeiten, er hat auch die volle Kontrolle, da Unternehmen immer nur denjenigen Nachrichten senden können, die sie zuerst kontaktiert haben. Weiterer Pluspunkt: Kunden ist WhatsApp aus der Kommunikation mit Freunden und Familie bekannt.

Die Änderungen an WhatsApp könnten sich zudem nachhaltig auf die Nutzung von Twitter auswirken, dem gewohnten Social-Media-Support-Kanal. Dies würde die Interaktion der Verbraucher mit Marken im Jahr 2019 erheblich beeinflussen.

Für richtige Social-Mediaistas ist Social TV nichts Neues mehr: Am 20. Juni startete zum Beispiel IGTV auf Instagram mit seiner TV-Funktion durch. So können Langform-Videoinhalte in einer neuen Form als andere Videos auf Social-Media-Plattformen ausgestrahlt werden.  Bei der Einführung wies Instagram darauf hin, dass „IGTV-Videos im Gegensatz zu Instagram nicht auf eine Minute beschränkt sind. Sie können bis zu einer Stunde dauern", wodurch IGTV als eine Plattform etabliert wird, die dem traditionellen Fernsehen mit verschiedenen Kanälen ähnelt. Laut Experten wird dann erstmalig mehr Zeit im Internet als vor dem TV verbracht. Der Start von Social-TV und vertikalen Videos, beispielsweise durch IGTV, wird viele Marken zu Sendern machen, was Vielfalt und Neuheit für die mobile Nutzung bedeutet. Funktionen wie diese steigern werden die Beliebtheit von Instagram bei den Nutzern im Jahr 2019 noch weiter und eröffnen neue Wege des Social-Media-Marketings. Laut Social Media Examiner nutzten 2018 66 Prozent der Befragten die Plattform, verglichen mit 54 Prozent im Jahr 2017.

Tipp: Bleibt die Frage, was es zu beachten gilt, um mit einem Kurzvideo erfolgreich zu werben. Social-Media-Experte Hendrik Unger sagt dazu auf Mittwald: Der ausschlaggebende Punkt ist die Qualität. Hochwertige Videos werden häufiger geschaut und eignen sich besser, um das Unternehmen zu repräsentieren. Also weg von der Handykamera und verwackelten Live-Videos!

Facebook hat dieses Jahr einige Änderungen an seinem Algorithmus durchgeführt, um sicherzustellen, dass Nutzer mehr Inhalte von Freunden sehen und weniger von Marken und Seiten. Infolgedessen waren Marken, die auf die organische Reichweite setzten, mit extremen Einbußen bei den Ansichten und dem Engagement konfrontiert – außer sie hatten schon zuvor ausreichend in eine umfassende Content-Strategie investiert.

Dies hebt einen wichtigen Aspekt für das Wachstum und den Fokus im Jahr 2019 hervor, der von Marketern in den sozialen Medien oft als selbstverständlich angesehen wird – die organische Reichweite. Alle oben genannten Trends identifizieren effektiv die wichtigsten Wege, um 2019 noch stärkere Kundenbindungen und ein höheres Engagement aufzubauen. Dies wiederum würde deiner Marke dabei helfen, deine organische Präsenz im Internet zu steigern, indem sie echtes Interesse und Bedürfnisse bei den Verbrauchern weckt.

Die veränderte organische Reichweite hat in 2019 auch einen Einfluss auf den SEA-Bereich: Wir glauben, dass im nächsten Jahr mehr kleine und mittlere Unternehmen digitale Tracking-Lösungen und Software nutzen werden, um die Auswirkungen von PPC-Kampagnen zu messen, da es jetzt an der Zeit ist, die Kosten pro Conversion und nicht mehr Cost-per-Click zu messen. Das Generieren von Klicks auf der Website ist zwar schön und gut, aber wie viele der Klicks werden zu Kunden konvertiert? So investieren viele Unternehmen in Pay-per-Click-Kampagnen, allerdings ist ihre Website nicht mobilfreundlich oder nicht richtig suchmaschinenoptimiert, was schließlich zu einer erheblichen Absprungrate der PPC-Leads geführt hat – keine sinnvolle Investition.

Tipp: Wir denken, dass es vielleicht an der Zeit ist, den Fokus weg von PPC zu nehmen und die Marketingbudgets an anderer Stelle zu investieren, um zum Beispiel deine Website zu optimieren oder reichhaltigere Inhalte über soziale Medien zu teilen, wie zum Beispiel 360-Grad-Fotos. Nutzt du schon Blogger und Online-Influencer, um deine Marke zu promoten?

Fazit

Du siehst, es ist eine Menge los an der Social-Media-Front. Überlege dir am besten gleich zu Beginn des Jahres, welche Trends du mitgehen möchtest. Denke daran: Gerade Trends wie Social TV oder Augmented Reality eignen sich hervorragend, um sich von deiner Konkurrenz abzusetzen. Mit unserem Überblick über die Trends für das Social-Media-Jahr 2019 hast du schon einmal einen guten Vorsprung.

Quellen:

Bildnachweis: Pixabay Free pictures

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