Erfolgreich auf Amazon verkaufen: die wichtigsten Tipps

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Wolf-Dieter Fiege

An Amazon führt im Internet kein Weg vorbei. Was einst als Online-Buchhändler begann, hat sich zum größten Online-Vertriebskanal weltweit entwickelt. Allein die deutschsprachige Website amazon.de verzeichnet laut Statista jeden Monat zwischen 400 und 500 Millionen Visits. Wie das IFH Köln ermittelte, besitzen rund 94 Prozent der deutschen Online-Shopper ein Kundenkonto bei Amazon und insgesamt 17,3 Millionen Deutsche besitzen ein Amazon Prime-Abo. Werden deren Familienmitglieder mit eingerechnet, sind dies rund 35 Millionen Käufer. Anders gesagt: Wenn du nicht bei Amazon verkaufst, entgeht dir ein riesiges Potenzial. Doch wie kannst du erfolgreich bei Amazon agieren?

Schritt 1: Marktforschung

Natürlich tummeln sich bereits unzählige Anbieter auf den Seiten von Amazon. Prüfe also genau, welche Marktbereiche schon stark überlaufen sind und in welchen ein weiterer Anbieter noch gute Chancen hat. Eine hilfreiche Stütze sind dabei die Verkaufsränge von Amazon. Verkauft sich ein bestimmtes Produkt wie warme Semmeln, dürfte es schwer sein, dort einen Fuß in die Tür zu bekommen. Ein niedriger Verkaufsrang (unter 10.000) bedeutet dagegen, dass sich hier Chancen bieten.

Informiere dich über die neuesten Trends, die gerade erst entstehen, und sei einer der Ersten, der diese Produkte bei Amazon anbietet. So bist du schon präsent, wenn die Kunden online mit der Suche beginnen. Ein Tipp: Bei jungen Menschen beliebte Social-Media-Portale wie Instagram und TikTok gehören heute zu den größten Trendsettern überhaupt. Folge internationalen Influencern und beobachte, welche Trends sich wie ein Lauffeuer verbreiten.

Schritt 2: Die Anmeldung bei Amazon

Willst du dich als Verkäufer bei Amazon anmelden, musst du dich zwischen den Tarifen Individuell und Professionell entscheiden. Beim Individuell-Tarif zahlst du 99 Cent Gebühren pro verkauften Artikel, beim Professionell-Tarif eine Monatsgebühr von 39 Euro. Ab 40 verkauften Artikeln pro Monat fährst du also mit dem Professionell-Tarif besser.

Beim Individuell-Tarif stehen dir 20 offene Verkaufskategorien zur Auswahl, in die du ohne weitere Prüfung deine Produkte einstellen kannst. Im Professionell-Tarif kommen zehn weitere Kategorien hinzu, in denen Amazon deine Angebote erst überprüft, ehe sie veröffentlicht werden.

Schritt 3: Die Preisgestaltung

Du hast deine Marktnische gefunden und dich bei Amazon angemeldet. Jetzt musst du die Käufer überzeugen, bei dir und nicht bei anderen Händlern zu kaufen. Der wichtigste Faktor ist dabei vor allem am Anfang der Preis. Schließlich hast du noch keine positiven Bewertungen, die Vertrauen schaffen. Ist ein bestimmtes Produkt bei dir zehn Euro günstiger als beim Konkurrenten mit seinen Hunderten Fünf-Sterne-Bewertungen, kann dies den Ausschlag zum Kauf bei dir geben. Ein weiteres Lockmittel ist der Gratisversand. So werden Käufer eher bei dir bestellen als beim Konkurrenten, der 4,95 Euro Versandkosten berechnet.

Allerdings solltest du mit spitzer Feder kalkulieren. Am Anfang kannst du Verluste vermutlich noch abfedern, aber auf längere Sicht musst du schwarze Zahlen schreiben. Plane darum nur für einen gewissen Zeitraum mit besonders günstigen Preisen und nutze diese Zeit, um positive Bewertungen zu sammeln und dich generell als kompetenter, zuverlässiger Verkäufer bei Amazon zu etablieren. Dann kannst du später auch höhere Preise verlangen, die dich in die Gewinnzone führen.

Schritt 4: Produkte anbieten

Jetzt ist es so weit: Du stellst deine Produkte bei Amazon ein. Achte darauf, dass du nur hochauflösende, überzeugende Bilder verwendest, die du professionell fotografiert und mit einer Software wie GoDaddy Studio aufpoliert hast. Weitere Daten, die nicht fehlen dürfen:

  • deine individuelle Artikelnummer (SKU)
  • die Identifikationsnummer für das Produkt (EAN)
  • die wichtigsten Produktangaben (Farbe, Maße, Materialien etc.) in Bullet-Points
  • eine ansprechende Produktbeschreibung, die Lust auf das Produkt macht
  • Infos zu dir als Hersteller/Verkäufer

Wichtig: Denk an die 51 Prozent, die nicht direkt bei Amazon suchen, und achte auf SEO, damit du zum Beispiel bei Google gefunden wirst. Elementare Keywords bringst du am besten in der Produktbeschreibung unter.

Zusatztipp: Fulfillment by Amazon (FBA)

Gibt es bestimmte Produkte, die du selbst herstellst und die sich wunderbar verkaufen? Dann könnte Fulfillment by Amazon genau das Richtige für dich sein. Dabei übernimmt Amazon die gesamte Logistik für dich. Du lieferst deine Produkte an ein Lager von Amazon, wo sie aufbewahrt und versendet werden. Amazon kümmert sich außerdem um die Kundenbetreuung und etwaige Retouren. Du sparst sehr viel Zeit, die du ins Marketing und die Verbesserung und Neuentwicklung deiner Produkte stecken kannst. Natürlich lässt sich Amazon diese Dienstleistung bezahlen. Die Gebühren setzen sich aus einer monatlichen Grundgebühr und Gebühren pro verkauftes Produkt zusammen. Diese musst du bei der Margenkalkulation berücksichtigen. Dieses kostenlose Tool hilft dir dabei.

Jetzt kannst du loslegen – wahlweise nur im deutschsprachigen Raum oder, wenn du große Ambitionen hegst, auch mit fremdsprachlichen Ausgaben auf anderen Amazon-Seiten im europäischen Ausland. Viel Erfolg!

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Titelmotiv: Photo by Christian Wiediger on Unsplash