Was versteht man unter Private Label und was sind die Vorteile?

Private Label für dein Business nutzen und davon profitieren

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Franziska Thoms

Um online erfolgreich Geld zu verdienen, musst du nicht selbst Produkte herstellen. Stattdessen kannst du ein E-Commerce-Business betreiben, das Produkte verkauft, die ein anderer Hersteller für dich fertigt. Diese Art von Geschäftsmodell wird Private Label genannt und eignet sich ideal für dich, wenn du bereits eine Website mit viel Traffic oder einen Social-Media-Kanal mit vielen Followern hast und nebenbei ein passives Einkommen generieren möchtest. Private Label ist die englische Bezeichnung für das deutsche Wort „Handelsmarke“. Es handelt sich um Produktversionen, die Unternehmen unter einem eigenen Markennamen verkaufen. Früher waren diese hauptsächlich im Niedrigpreissegment vertreten. Heute gibt es die Produkte in allen Preissegmenten. 

Was ist ein Private-Label-Produkt? 

Private-Label-Produkte sind Produkte, die ein Unternehmen für einen bestimmten Händler herstellt und die dieser unter der eigenen Marke verkauft. Solche Handelsmarken haben besonders in Europa einen hohen Umsatzanteil, in Deutschland beträgt der Handelsmarkenanteil rund 30 Prozent. 

Wenn du ein Private-Label-Produkt anbietest, versiehst du es mit deinem Markennamen und verkaufst es als dein eigenes. Neben Influencern und Online-Shop-Betreibern bieten vor allem Einzelhandelsgeschäfte traditionell solche Produkte an. Dazu gehören unter anderem günstige Hausmarken wie „gut & günstig“ von Edeka und „Ja!“ von Rewe sowie teurere Premium-Handelsmarken wie „Moser Roth“ von Aldi. 

Private Label vs. White Label: Der Unterschied 

Wenn Hersteller Produkte ohne Markenkennzeichnung produzieren, handelt es sich zu diesem Zeitpunkt um White-Label-Produkte. Diese verkaufen die Hersteller nicht selbst, sondern bieten sie anderen Unternehmen zum Weiterverkauf unter eigenem Markennamen an. Solche Artikel haben während der Produktion meist nur weiße Aufkleber, daher die Bezeichnung „White Label“. Andere Unternehmen verkaufen die Produkte dann unter der eigenen Marke weiter – das Produkt ändert sich dabei zunächst nicht. Dies bedeutet also, dass unterschiedliche Marken ein identisches Produkt weiterverkaufen. 

Anders als beim White Label wird ein Produkt beim Private Labeling eigens für ein bestimmtes Unternehmen produziert und mit dessen Markennamen versehen, auch sind Änderungen möglich. 

Private Label: Die Vorteile im Überblick 

Für Unternehmer bieten die Private-Label-Produkte eine Reihe von Vorteilen: 

  • Du kannst solche oftmals bereits in geringen Stückmengen kaufen und benötigst daher nur wenig Kapital. 
  • Es ist möglich, kleine Änderungen zum Beispiel bei der Farbe vornehmen zu lassen, sodass sich deine sogenannten Private-Label-Muster über den Markenaufdruck hinaus von anderen Produkten unterscheiden. 
  • Da das Private-Label-Produkt nur bei dir erhältlich ist, lässt es sich nicht wie Markenprodukte mit Angeboten bei anderen Verkäufern vergleichen. 
  • Mit deiner eigenen Marke und eigenen Produkten steigerst du den Wiedererkennungswert deines Unternehmens und förderst die Kundenbindung. 

Für den Weiterverkauf eignet sich insbesondere der eigene Online-Shop, der Erfolg hängt dabei maßgeblich vom Marketing ab. Alternativ hast du die Möglichkeit, die Artikel zum Beispiel bei eBay oder Amazon anzubieten. Besonders praktisch ist die Kombination von Private Labels und Dropshipping, dann brauchst du dich nicht um die Herstellung zu kümmern und genauso wenig um die Lagerung und den Versand. Private-Label-Fulfillment-Anbieter ermöglichen teilweise bereits die Produktion mit der Stückzahl von 1. Auf diese Weise hast du die Chance, Produkte deiner eigenen Marke ohne finanzielles Risiko zu verkaufen und bei Erfolg einfach nachzubestellen. 

Welche Produkte eignen sich als Private-Label-Produkte? 

Trendige Produkte eignen sich besonders gut, um diese unter deinem eigenen Markennamen weiterzuverkaufen. Dazu gehören unter anderem: 

  • nachhaltig hergestellte Einkaufstaschen und Handtaschen 
  • Yoga-Zubehör wie Yoga-Matten und -Hosen 
  • Trinkflaschen und Trinkbecher 
  • Kosmetik 
  • Gewürze 
  • Smartphone-Hüllen und weitere Accessoires 

Bei der Auswahl des Herstellers spielen Faktoren wie Qualität und Zuverlässigkeit wichtige Rollen. Beliebte Anbieter sind zum Beispiel Apliiq für Bekleidungsartikel und Alibaba für Produkte direkt vom Hersteller. 

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