Wie du auch als kleines Unternehmen großen Eindruck machst

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Anna Philipp

Es ist nun einmal eine Tatsache: Menschen treffen gern spontane Entscheidungen anhand recht oberflächlicher Informationen. Kleine Unternehmen bekommen deshalb oft gar keine Chance, potenzielle Kunden zu beeindrucken. Denn fälschlicherweise denken Konsumenten häufig, dass ein Kleinunternehmen ihre Wünsche und Anforderungen nicht erfüllen kann. Aber es gibt viele Möglichkeiten, potenzielle Kunden trotzdem effektiv anzusprechen.

Ziel ist nicht, den Menschen vorzumachen, sie haben es mit einem internationalen Großkonzern zu tun, wenn du in Wirklichkeit eine kleine Firma betreibst. Vielmehr geht es darum, sich im bestmöglichen Licht zu zeigen. Für deine Kunden soll es unwichtig sein, ob du von einem 15-stöckigen Bürogebäude oder von einem Reihenhaus aus arbeitest. Wenn du dich professionell präsentierst, nehmen Kunden deine Kompetenz und dein Leistungsangebot wahr. In diesem Artikel findest du wertvolle Tipps, was du dazu tun kannst.

Die Grundausstattung

Ein Geschäft lässt sich vielleicht problemlos von zu Hause aus betreiben – Kundenmeetings dort abzuhalten, ist jedoch unter Umständen schwierig.

Du musst dir ja nicht gleich Geschäftsräume im obersten Stockwerk eines großen Bürogebäudes leisten, solltest aber schon darauf achten, dass deine Kunden nicht mit deinem Privatleben konfrontiert werden. Es folgen einige Dinge, die du in diesem Zusammenhang beachten solltest.

Telefonanschluss

Deine Kundenkontakte laufen über das Telefon? Wenn ja, welchen Eindruck bekommen deine Anrufer?

Wenn du keinen eigenen Geschäftsanschluss hast, werden das potenzielle Kunden wahrscheinlich bemerken: Beispielsweise wenn dein Partner drangeht und laut nach dir ruft. Oder die geschäftlichen Anrufer deine private Ansage auf dem Anrufbeantworter zu hören bekommen.

Wenn du mit deinem Geschäft nicht den Anschluss verlieren möchtest, solltest du dir also einen Geschäftsanschluss leisten. Zumindest aber benötigst du ein geschäftliches Mobiltelefon.

Dennoch: Eine rein geschäftliche Festnetznummer erhöht deine Glaubwürdigkeit. Du kannst dort eingehende Anrufe ja auch direkt auf dien Geschäftshandy weiterleiten, um – wenn gewünscht – auch unterwegs immer erreichbar zu sein. Gerade, wenn du in einer Gegend mit schlechter Mobilnetzabdeckung tätig bist, solltest du ein VoIP-Paket in Erwägung ziehen.

Standort

Für viele ist die Anmietung eines Büros ein ganz logischer Schritt im Zug der Expansion ihres Unternehmens. Andere wiederum betreiben ihr Geschäft trotz steigender Umsätze ganz bequem weiter von zu Hause aus. Wenn du aber persönlichen Kundenkontakt hast, ist ein Gespräch am Küchentisch oder in einem lauten Café nicht angebracht. Hier einige Lösungsansätze, wenn du bislang noch keine Firmenadresse hast:

  • Büro mieten
    Wenn es deine finanzielle Lage erlaubt und es in deinem Augen sinnvoll ist, dann solltest du dein eigenes Büro mieten. Das ist die ultimative Lösung vieler Probleme, die in diesem Beitrag angesprochen werden. Du kannst dann auch darüber nachdenken, Mitarbeiter einzustellen. Mach das aber nur, wenn es der richtige Schritt für dich ist und du sicher bist, dass das Geld nicht für andere Bereiche deines Unternehmens besser angelegt ist.
  • Coworking
    Coworking bezeichnet eine Bürogemeinschaft von Freiberuflern oder Einzelunternehmern. Das ist die ideale Lösung, wenn ein Home-Office nicht die richtige Arbeitsumgebung für dich ist. In der Regel ist ein Coworking-Platz billiger als ein eigenes Büro. Häufig gibt es Besprechungszimmer, die du reservieren kannst, um ungestört persönliche Gespräche mit deinen Kunden zu führen. Aber Coworking hat sich noch nicht flächendeckend durchgesetzt. Wenn du nicht gerade in einer Großstadt lebst, ist ein passendes Angebot unter Umständen nur schwer zu finden.
  • Besprechungsraum mieten
    Alternativ könntest du auch nur Besprechungsräume mieten. Das ist eine gute Möglichkeit, wenn ein wichtiger Kundentermin ansteht, du aber keine geeigneten Räumlichkeiten zur Verfügung hast.
  • Virtuelles Büro
    Verrät schon deine Adresse, dass dein Standort auch gleichzeitig dein privates Heim ist, dann ist ein virtuelles Büro eine überlegenswerte Alternative. Im Prinzip mietest du damit eine reine Geschäftsadresse; du kannst dort also keine Besprechungen abhalten, aber deine potenziellen Kunden werden nicht vom Home Office-Charakter deines Unternehmens abgeschreckt.

Branding: Tipps zur Marke

Großen Eindruck mit kleinem Unternehmen machen

Markenstärke ist einer der Gründe, warum Großunternehmen eine so beherrschende Stellung im Markt einnehmen können. Aber viele Branding-Techniken können Sie glücklicherweise auch mit wenig oder sogar ganz ohne Geld umsetzen.

Unternehmensname

Wenn du dich mit deinem Unternehmensnamen auf ein bestimmtes Produkt, einen bestimmten Standort oder eine bestimmte Serviceleistung festlegst, bremst das unter Umständen deien geschäftliche Entwicklung – insbesondere, falls du vorhast, in neue Bereiche zu expandieren. Trittst du unter deinem eigenen Namen auf, kann es sein, dass größere Unternehmen nur ungern Geschäfte mit dir machen. Das ist nichts Persönliches, es ist nur vielmehr so, dass große Unternehmen in der Regel Geschäftskontakte lieber mit anderen Firmen pflegen als mit Einzelunternehmern.

Vermittelst du schon im Namen den Eindruck, dass du ein größeres Unternehmen bist, dann wirst du nicht schon frühzeitig im Auswahlprozess aussortiert und hast eine bessere Chance, an Aufträge heranzukommen. Recherchiere, wie sich erfolgreiche Unternehmen in deiner Branche in der Regel nennen. Halte nicht um jeden Preis an deinem Namen fest. Beweise Mut und ändere ihn gegebenenfalls.

Logo

Das Geld, das du für ein professionelles Logo ausgibst, ist vielleicht die wichtigste aller Investitionen in dein Geschäft. Warum? Denk an große Markenunternehmen. Bei jedem Kontakt, ob auf der Webseite, im Social-Media-Profil oder im Laden, präsentieren sie sich mit ihren Logo. Das Logo vermittelt die Identität deines Geschäfts auf einen Blick.

Ein gutes Logo hinterlässt einen starken ersten Eindruck bei Menschen, die noch nie vorher mit deinem Unternehmen zu tun hatten.

Visitenkarten

Wenn du Kundenkontakte durch Networking und bei Veranstaltungen knüpfst, ist eine hochwertige Visitenkarte ein absolutes Muss. Nachdem du einen guten ersten Eindruck gemacht hast, kann eine unprofessionelle Visitenkarte das Bild im Nachhinein wieder beschädigen. Du besitzt selbst kein Designtalent und hast auch kein Geld für einen Grafiker? Kein Problem – im Internet findest du zahlreiche Firmen, die für wenig Geld hochwertige Visitenkarten anbieten.

Onlinepräsenz

Das Web hat Kleinunternehmen Möglichkeiten eröffnet, die früher nur ihren größeren Wettbewerbern vorbehalten waren. Aber du sollteset unbedingt die folgenden Dinge beachten, um gegen die Großen zu konkurrieren.

Website

Biete dein Produkt lieber über deine eigene Website an, anstatt über Dritte wie eBay oder Etsy - und eine Website erstellen geht super schnell und einfach. Durch Direktverkauf wirkst du nicht nur vertrauenswürdiger, die Nutzer können dich auch einfacher finden. Wenn du einen Service anbietest, solltest du auf deiner Seite unbedingt ein kurzes, übersichtliches Kontaktformular für Interessenten anbieten.

Um wirklich seriös zu wirken, nutze keinen kostenlosen Webhostingservice (Freehoster). Registriere einen eigenen Domainnamen, denn mit kostenfreien Subdomains schreckst du einen Großteil der Kunden von Anfang an ab.

Wenn auch du eine Website erstellen willst, dann kannst du jetzt kostenlos mit unserem Websites + Marketing starten!

E-Mail

Ein weiterer Vorteil einer eigenen Domain ist, dass du mit einer professionellen E-Mail-Adresse arbeiten kannst. Freemail-Adressen wirken einfach amateurhaft. Eine Adresse wie dienName@deinUnternehmen.de ist definitiv überzeugender als ErwinsBlogTexte@gmail.com. Zudem kannst du mit einer professionellen Mail-Adresse auch E-Mail-Marketingaktionen durchführen und Adressen wie newsletter@deinUnternehmen.de oder eine Support-Adresse unter der Domain einrichten.

Social Media

Setze soziale Medien ein, um den gewünschten Eindruck zu vermitteln. Informiere dich, welche Plattformen deine Zielgruppe in der Regel nutzt und richte dort dann Profile ein.

Verwende dein Logo wie im Abschnitt über Branding erklärt, und poste Inhalte, die für deine Kunden interessant sind.

Eine weitere Möglichkeit ist, ein Unternehmensprofil in LinkedIn oder Xing anzulegen. Hier kannst du Leistungen und Erfolge deines Unternehmens posten und dich mit bestehenden und potenziellen Kunden vernetzen.

Generell für Social Media gilt:

Du musst deinen Content regelmäßig pflegen, sonst geht die positive Wirkung verloren bzw. verkehrt sich sogar ins Gegenteil.

Sei ehrlich

Lass dich zu keinen Lügen über irgendeinen Aspekt deines Unternehmens verleiten. Die Tipps in diesem Beitrag zielen darauf, einen guten Eindruck zu erwecken – keinen falschen. Verweise nicht auf deine zahlreichen Mitarbeiter, wenn du ein Ein-Mann-Unternehmen bist. Sprich nicht von Kunden, für die du angeblich gearbeitet hast, die in Wirklichkeit aber noch nie etwas von dir gehört haben. Verwende keine Stock-Fotos von Bildagenturen, die den Eindruck erwecken, du würdest ein großes Unternehmen mit einem großen Büro betreiben. Denn auch im Geschäftsleben gilt: Ehrlich währt am längsten.